Naha Sehenswürdigkeiten und Tipps – Meine Highlights der Hauptstadt von Okinawa
Naha, die Hauptstadt der Präfektur Okinawa, ist nicht nur wunderschön, sondern auch reich an Geschichte und Kultur. Sie bietet dir eine Mischung aus dem modernen Japan und traditioneller Okinawan-Kultur und ist der perfekte Ausgangspunkt, um die vielfältigen Attraktionen der Region zu erkunden. In diesem Artikel stelle ich dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Naha vor.
Über Naha
Naha war einst das Zentrum des Ryūkyū-Königreichs. Damals war Okinawa nicht einfach nur ein Teil von Japan, sondern ein eigenes, florierendes Königreich. Der Hafen von Naha war ein wichtiger Handelsplatz und knüpfte Verbindungen nach China, Korea und Südostasien.
Im 17. Jahrhundert änderte sich jedoch alles, als die Satsuma, ein mächtiger Clan aus Südjapan, Okinawa besetzten. Obwohl das Ryūkyū-Königreich formal unabhängig blieb, hatte Japan nun die Kontrolle. Eine turbulente Zeit, in der die Menschen ihre Identität und Kultur bewahren wollten, während sie gleichzeitig unter japanischem Einfluss standen.
1879 war dann das endgültige Aus für das Ryūkyū-Königreich. Japan annektierte Okinawa offiziell und machte es zu einer Präfektur. Das brachte große Veränderungen mit sich, vor allem in der Verwaltung und im täglichen Leben der Menschen.
Im Zweiten Weltkrieg fand die Schlacht um Okinawa statt. Sie war eine der brutalsten Schlachten im Pazifikkrieg. Naha wurde dabei fast komplett zerstört, und stand nach dem Krieg unter US-amerikanischer Verwaltung. Nachdem die Stadt wieder aufgebaut war, zeigte sich auch der amerikanische Einfluss deutlich.
Ein Symbol des neuen Naha ist die Kokusai Dori, die International Street. Diese belebte Hauptstraße ist das Herz der Stadt und zeigt, wie sich Naha zu einem pulsierenden Zentrum entwickelt hat. Hier findest du alles: von traditionellen Handwerksläden über hippe Cafés bis hin zu coolen Bars und Clubs.
Naha Sehenswürdigkeiten
Wenn du bislang nur auf Honshū, Japans größter Insel unterwegs warst, wirst du dich wundern, wie anders Okinawa ist. Naha hat einige Sehenswürdigkeiten zu bieten, die so ganz anders sind als die anderer japanischer Großstädte. Das hängt vornehmlich mit der Geschichte der Stadt zusammen, mach Naha aber nicht weniger sehenswert.
Shuri Castle
Shuri Castle, auch bekannt als Shuri-jō (首里城, okinawaisch: Sui Gushiku), ist eines der bedeutendsten historischen Wahrzeichen in Naha und war einst das politische und kulturelle Zentrum des Ryūkyū-Königreichs. Das Schloss wurde im 14. Jahrhundert erbaut und diente als Residenz der Ryūkyū-Könige. Es wurde während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt, aber in den 1990er Jahren umfassend restauriert und 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Leider zerstörte ein Feuer im Jahr 2019 Shuri Castle beinahe komplett. Teile davon wurden jedoch inzwischen wiedereröffnet und eine vollständige Restaurierung ist geplant.
Das Schloss beeindruckt durch seine markante rote Farbe und die einzigartige Mischung aus chinesischen und japanischen architektonischen Stilen. Besucher können das Herzstück des Schlosses, den Seiden-Königspalast (Seiden) besichtigen. Der Nanden und der Bandokoro bieten Einblicke in die Geschichte und Kultur der Ryūkyū-Dynastie.
Ein Spaziergang durch die weitläufigen Gärten und über die gut erhaltenen Mauern des Schlosses bietet einen herrlichen Blick auf Naha und die umliegenden Gebiete. Darüber hinaus finden auf dem Schlossgelände regelmäßig kulturelle Veranstaltungen und Aufführungen statt.
Naminoue Schrein
Der Naminoue Schrein (波上宮) ist ein bedeutender Shinto-Schrein in Naha, der eine lange Geschichte hat und als Schutzschrein der Stadt gilt. Der Schrein liegt auf einer Klippe mit atemberaubenden Blick auf das Meer. Der Name „Naminoue“ bedeutet „über den Wellen“, was der spektakulären Lage des Schreins geschuldet ist.
Der Schrein beeindruckt zudem durch seine traditionelle Architektur. Die Haupthalle des Schreins und die Torii sind besonders fotogen und bieten einen Einblick in die Shinto-Architektur und -Rituale.
Der Schrein ist das Zentrum vieler wichtiger Feste und Zeremonien, darunter das jährliche Neujahrsfest, bei dem Hunderte von Besuchern den Schrein aufsuchen, um für das kommende Jahr zu beten. Diese Feste sind übrigens eine großartige Gelegenheit, die lebendige spirituelle Kultur Okinawas zu erleben.
Kokusai-dori
Kokusai-dori (国際通り), auch als „International Street“ bekannt, ist die belebte Hauptstraße von Naha und ein Paradies für Einkaufs- und Essensliebhaber. Die Straße erstreckt sich über etwa zwei Kilometer und ist gesäumt von einer Vielzahl von Geschäften, Restaurants und Cafés. Hier findest du alles von traditionellen Okinawan-Souvenirs und Kunsthandwerk bis hin zu modernen Modeboutiquen.
Die Restaurants und Imbissstände bieten übrigens auch lokale Spezialitäten an. Probiere unbedingt Goya Champuru (ein bitterer Meloneneintopf), Soki Soba (Okinawa-Nudelsuppe) und Sata Andagi (Okinawa-Donuts). Viele Restaurants bieten auch Live-Musik und traditionelle Tanzvorführungen, die das Essenserlebnis bereichern.
Die Straße ist auch für ihr pulsierendes Nachtleben bekannt. Zahlreiche Bars, Clubs und Karaoke-Lokale sorgen dafür, dass die Unterhaltung bis spät in die Nacht weitergeht. Ein Abendspaziergang entlang der hell erleuchteten Straße ist schon spannend.
Shisa – Die Beschützer Okinawas
Die Shisa (シーサー) sind ikonische Schutzfiguren auf Okinawa, die oft als eine Mischung aus Löwe und Hund beschrieben werden. Diese Statuen haben eine tiefe kulturelle und historische Bedeutung für die Menschen auf Okinawa und du findest sie auf den Inseln Okinawas.
Ein typisches Shisa-Paar besteht aus zwei Statuen:
männlicher Shisa: Dieser hat oft ein geöffnetes Maul, um böse Geister abzuwehren.
weiblicher Shisa: Dieser hat meist ein geschlossenes Maul, um das Gute im Haus zu bewahren.
Die Shisa werden häufig auf den Dächern von Häusern, an Eingängen, auf Toren oder in Gärten platziert. Sie sind in verschiedenen Größen und aus unterschiedlichen Materialien wie Stein, Keramik oder Holz gefertigt.
Die Shisa stammen ursprünglich aus China, wo ähnliche Löwenfiguren als Wächter und Schutzsymbole verwendet wurden. Im Laufe der Zeit wurden diese Figuren nach Okinawa gebracht und in die lokale Kultur integriert. Die Shisa werden oft in Paaren aufgestellt und dienen dazu, böse Geister und Unheil abzuwehren und Glück und Wohlstand zu bringen.
Heute findet man Shisa nicht nur in traditionellen Umgebungen, sondern auch als Dekoration in modernen Häusern, Geschäften und sogar als Souvenirs. Sie sind ein beliebtes Motiv in der Kunst und im Kunsthandwerk von Okinawa.
Tsuboya Pottery District
Der Tsuboya Pottery District ist das historische Zentrum der Töpferkunst in Naha und besteht seit dem 17. Jahrhundert. Viele der traditionellen Töpfereien und Werkstätten sind bis heute in Betrieb und bieten Besuchern die Möglichkeit, die Kunst des Töpferns aus nächster Nähe zu erleben.
Die in Tsuboya hergestellten Keramiken sind für ihre Qualität und Schönheit bekannt. Besonders berühmt sind die Shisa-Figuren, die traditionellen Schutzlöwen der Ryūkyū-Kultur. Diese kunstvollen Figuren sind ein beliebtes Souvenir und symbolisieren Schutz und Wohlstand.
Übrigens: Viele Töpfereien bieten Workshops an, in denen Besucher ihre eigenen Keramiken herstellen können. Diese praktischen Erfahrungen bieten eine wunderbare Gelegenheit, sich kreativ auszuleben und ein einzigartiges Andenken an Ihren Besuch in Naha zu schaffen.
Tipp: Wenn du im Tsuboya Pottery District bist, mache unbedingt im Uchina Café Buku-buku (うちなー茶屋 ぶくぶく) halt, denn hier bekommst du Buku-Buku-Cha.
Adresse: Uchina Café Buku-Buku (うちなー茶屋 ぶくぶく) 1 Chome-22-35 Tsuboya, Naha, Okinawa 902-0065, Japan
Was ist Buku-Buku-Cha?
Buku-Buku-Cha (ぶくぶく茶) ist ein traditioneller Tee aus Okinawa, der für seine ungewöhnliche Zubereitung und Präsentation bekannt ist. Der Name „Buku-Buku-Cha“ leitet sich vom japanischen Wort „buku-buku“ ab, was so viel wie „aufbrausend“ oder „schäumend“ bedeutet.
Die Zubereitung von Buku-Buku-Cha ist ziemlich einzigartig und unterscheidet sich stark von anderen japanischen Tees. Der Tee wird aus geröstetem Reis und Jasmin-Tee (Sanpin-Cha, さんぴん茶) hergestellt.
Der geschäumte Tee wird dann in einer Schale serviert, wobei der Schaum obendrauf schwimmt. Der Schaum selbst ist leicht und luftig, was dem Tee eine interessante Textur verleiht. Der Geschmack ist durch den gerösteten Reis mild und leicht nussig. Zusammen mit dem Jasmin Tee einfach toll.
Buku-Buku-Cha hat eine lange Geschichte auf Okinawa und wird oft bei besonderen Anlässen und Zeremonien serviert. Es symbolisiert Gastfreundschaft und wird geschätzt für seine beruhigende Wirkung und den einzigartigen Geschmack.
Heute erlebt Buku-Buku-Cha eine Wiederbelebung, da immer mehr Menschen sich für traditionelle und regionale Spezialitäten interessieren. Einige moderne Cafés und Teehäuser in Okinawa bieten Buku-Buku-Cha an und präsentieren ihn auf kreative Weise, manchmal mit zusätzlichen Aromen oder in Kombination mit lokalen Süßigkeiten.
Buku-Buku-Cha ist mehr als nur ein Tee – es ist ein Stück Okinawanische Kultur und Geschichte in einer Tasse. Wenn du mal die Gelegenheit hast, nach Okinawa zu reisen, solltest du dir dieses einzigartige Getränk auf keinen Fall entgehen lassen. Es ist eine köstliche Möglichkeit, eine Tradition dieser wunderschönen Insel kennenzulernen.
Okinawa Prefectural Peace Memorial Museum
Das Okinawa Prefectural Peace Memorial Museum ist ein wichtiger Ort des Gedenkens und der Bildung über die tragischen Ereignisse des Zweiten Weltkriegs, insbesondere die Schlacht um Okinawa. Das Museum bietet eine umfassende Ausstellung, die die Geschichte der Schlacht und ihre Auswirkungen auf die Bevölkerung von Okinawa darstellt.
Das Museum ist von einem weitläufigen Friedenspark umgeben, der zahlreiche Denkmäler und Gedenkstätten enthält, die den Opfern des Krieges gewidmet sind.
Das Museum und der Friedenspark sind wichtige Orte für das kollektive Gedenken und die Förderung des Friedens. Sie erinnern an die Schrecken des Krieges und die Notwendigkeit, Frieden und Verständigung zu fördern.
Fukushūen
Der Fukushū-en (福州園) ist ein Garten, der zur Feier der Freundschaft zwischen Naha und der chinesischen Stadt Fuzhou angelegt wurde. Der Garten wurde 1992 eröffnet und ist ein wunderschön gestalteter chinesischer Garten, der traditionelle Elemente und Architektur der chinesischen Gartenkunst zeigt.
Der Garten umfasst malerische Teiche, kunstvolle Steinbrücken, Pavillons und üppige Vegetation. Die sorgfältig gestaltete Landschaft lädt zu einem ruhigen Spaziergang ein und bietet zahlreiche Fotomöglichkeiten. Die verschiedenen Bereiche des Gartens repräsentieren die vier Jahreszeiten und bieten zu jeder Jahreszeit einen einzigartigen Anblick.
Der Fukushūen ist auch ein beliebter Veranstaltungsort für kulturelle Feste und Veranstaltungen, die die chinesische und okinawanische Kultur feiern. Diese Veranstaltungen bieten eine lebendige und farbenfrohe Ergänzung zur ruhigen Schönheit des Gartens.
Blue Seal Eis
Das Blue Seal Eis ist eine beliebte Eismarke aus Okinawa, die für ihre einzigartigen und exotischen Geschmacksrichtungen bekannt ist. Ursprünglich von Amerikanern in Okinawa eingeführt, ist Blue Seal mittlerweile zu einer lokalen Spezialität geworden, die sowohl von Einheimischen als auch von Touristen geschätzt wird.
Eine der Besonderheiten vom Blue Seal Eis sind die vielfältigen und oft ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen, die angeboten werden. Einige der beliebtesten Sorten sind:
- Ube (Lila Süßkartoffel): Ein cremiger Eisgeschmack, der aus lila Süßkartoffeln hergestellt wird und eine wunderschöne violette Farbe hat.
- Beni-imo (Rote Süßkartoffel): Ähnlich wie Ube, aber mit einem etwas anderen Geschmack und ebenfalls aus einer lokalen Süßkartoffelsorte gemacht.
- Shiiquasa (Okinawa Limette): Ein erfrischender, zitrusartiger Geschmack, der aus der in Okinawa heimischen Shiiquasa-Frucht gewonnen wird.
- Salted Cookies: Eine interessante Mischung aus süß und salzig, die perfekt für alle ist, die außergewöhnliche Kombinationen mögen.
- Sugar Cane: Hergestellt aus Okinawas berühmtem Zuckerrohr, das für seinen reichen und süßen Geschmack bekannt ist.
Blue Seal hat sich stark in die lokale Kultur integriert und bietet nicht nur traditionelle Eiscreme an, sondern auch andere gefrorene Leckereien wie Soft Serve, Milchshakes und spezielle Desserts. Die Läden sind bunt und einladend gestaltet, oft mit einem Retro-Design, das an die amerikanischen Ursprünge der Marke erinnert.
Heute ist Blue Seal eine feste Größe auf Okinawa und hat auch Filialen in anderen Teilen Japans eröffnet. Die Marke wird oft mit der entspannten und freundlichen Atmosphäre von Okinawa assoziiert und ist ein Muss für jeden Besucher der Insel.
Die Monorail in Naha
Die Monorail in Naha, auch bekannt als Yui Rail, ist ein bedeutendes Verkehrsmittel und ein Wahrzeichen der Stadt. Sie bietet nicht nur eine praktische Möglichkeit, sich fortzubewegen, sondern hat auch einige Besonderheiten, die sie zu einem interessanten und einzigartigen Bestandteil der Stadt machen.
Die Yui Rail ist die einzige Monorail in der gesamten Präfektur Okinawa. Sie wurde im Jahr 2003 eröffnet und hat seitdem das Verkehrssystem von Naha revolutioniert, da sie eine schnelle und bequeme Verbindung zu wichtigen Teilen der Stadt bietet.
Übrigens: Wenn du dich außerhalb von Naha auf der Hauptinsel von Okinawa fortbewegen möchtest, dann kannst du die Busse nutzen oder dir ein Auto mieten.
Übernachten in Naha
Naha hat so viele tolle Hotels zu bieten, dass die Entscheidung schwerfällt. Wir haben im Almont Hotel Naha Kenchomae Affiliatelink übernachtet und ich würde es jederzeit wieder tun.
Die Lage ist ideal, weil es sehr zentral liegt und vom Flughafen super mit der Monorail erreichbar ist. Der Preis ist in Ordnung, das Frühstück reichhaltig und die Mitarbeiter*innen superfreundlich. Das Hotelpersonal spricht übrigens auch Englisch.
Naha ist ziemlich faszinierend. Die Stadt bietet dir eine reiche Mischung aus Geschichte und Kultur. Von den historischen Stätten wie dem Shuri Castle und dem Naminoue Shrine bis hin zu den lebendigen Einkaufs- und Essensvierteln wie der Kokusai-dori gibt es in Naha viel zu entdecken. Die vielfältigen Gärten, Museen und kulturellen Zentren bieten tiefe Einblicke in die einzigartige Kultur und das Erbe Okinawas.
Weiterführende Links
https://en.wikipedia.org/wiki/Naha
https://www.japan.travel/de/spot/587
https://en.wikipedia.org/wiki/Fukush%C5%ABen
https://japantravel.de/reiseziele/sehenswuerdigkeiten/naminoue-schrein-7639