Kyōto Sehenswürdigkeiten und Reisetipps

Kyōto Sehenswürdigkeiten und Reisetipps

Kyōto ist bis heute eine der schönsten japanischen Städte, die ich je gesehen habe. Selbst mit all den Touristenmassen und stellenweise überteuerten Cafés und Restaurants ist Kyōto immer einen Besuch wert.

Kyōto wird häufig als das traditionelle und kulturelle Zentrum bezeichnet. Warum das so ist, sowie alle Infos zu den Kyōto Sehenswürdigkeiten und Reisetipps verrate ich dir im folgenden Artikel.

Über Kyōto

Kyōto (京都市) ist die ehemalige kaiserliche Hauptstadt Japans und zieht einen immer wieder in ihren Bann. Auf Tradition, Kultur und traditionelle Künste triffst du hier quasi an jeder Ecke – von der Teezeremonie bis zu Literatur.

Darüber hinaus ist Kyōto als „Stadt der tausend Tempel“ bekannt, und das nicht ohne Grund, denn kaum eine andere japanische Stadt hat so viele Tempel. Doch auch abseits von Tempeln und Schreinen hat Kyōto viel zu bieten. Erlebe hier Ruhe und Gelassenheit, eine unvergleichliche Gastfreundschaft (Omotenashi, お持て成し) sowie eine Mischung aus historischen und religiösen Stätten und atemberaubende Natur. Deshalb benötigst du für die Stadt wohl auch die meiste Zeit, um sie zu erkunden.

Ob du den ikonische Stadtteil Gion besuchst, die Natur in Arashiyama erlebst, in einem Machiya wohnst, die Seele im Onsen baumeln lässt oder die vielen Tempel und Schreine der Stadt besuchst: Kyōto wird dich immer überraschen.

Kyōto Sehenswürdigkeiten

Kiyomizu-dera

Der Kiyomizu-dera (清水寺, wörtl. „Tempel des klaren Wassers“) zählt für mich zu den faszinierendsten und atemberaubendsten Orten in Kyōto.

Der Name „Kiyomizu-dera“ bezieht sich eigentlich auf den gesamten Tempelkomplex und all seine zahlreichen Gebäude. In der Regel bezieht sich dies jedoch auf das Otowasan Kiyomizudera (音羽山清水寺), auch bekannt als das „Hauptgebäude“ mit seiner imposanten Haupthalle und der ausgedehnten Holzterrasse.

Die Gründung des Tempels wird auf das 8. Jahrhundert datiert, doch aufgrund wiederholter Brände und Schäden über die Jahrhunderte hinweg gestaltet sich die genaue Datierung schwierig. Dank kontinuierlicher Restaurierungsarbeiten können wir heute jedoch die Pracht dieser Gebäude bewundern. Besonders beeindruckend ist die hölzerne Terrasse, die sich am Hang erstreckt und ein zeitloses Symbol des Tempels darstellt. Von hier oben bietet sich ein atemberaubender Blick auf Kyōto. Die Stadt breitet sich majestätisch vor einem aus, und man hat das Gefühl, die gesamte Stadt überblicken zu können. Die Terrasse ist zu jeder Jahreszeit ein faszinierender Anblick, sei es im Schnee, im Herbst mit buntem Laub oder zur Kirschblüte. Der Name des Tempels leitet sich von einem nahegelegenen Wasserfall (音羽の滝, Otowa no taki) ab. Das Quellwasser soll heilende Kräfte besitzen und ein langes Leben fördern.

Zusätzlich zum Tempel gibt es auf dem Gelände mehrere Shintō-Schreine, die verschiedenen Gottheiten gewidmet sind. Das gesamte Areal ist äußerst beeindruckend, und ich kann nur empfehlen, den Tempel zu besuchen. Seit 1994 ist dieser buddhistische Tempelkomplex sogar Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Fushimi Inari Taisha

Der Fushimi Inari Taisha (伏見稲荷大社) zählt nicht nur zu den ältesten und renommiertesten Shintō-Schreinen in Kyōto, sondern ist auch einer der außergewöhnlichsten.

Die Pfade, die sich aus Tausenden von scharlachroten Torii zusammensetzen und durch Spenden von Unternehmen und Privatpersonen finanziert werden, führen dich zum Hauptschrein oben auf dem Hügel. Sie sind äußerst markant und verleihen dem Schreingelände seinen einzigartigen Charme.

Yasaka-Schrein

Der Yasaka-Schrein (八坂神社, Yasaka-jinja) ist einer der ersten Schreine, die ich in Kyōto je besucht habe. Dieser Shintō-Schrein, der früher als Gion-Schrein (祇園神社, Gion-jinja) bekannt war, befindet sich im Gion-Viertel. Er wurde bereits im Jahr 656 errichtet und ist der Shintō-Gottheit Susano-no-o-mikoto, dem Gott des Windes und des Meeres, sowie seiner Ehefrau Inada-hime-no-mikoto gewidmet. Als einer der größten Schreine in Japan hinterlässt er zweifellos einen beeindruckenden Eindruck und ist definitiv einen Besuch wert. Übrigens ist dieser Schrein auch der Gastgeber des berühmten Gion-matsuri, dem Gion-Fest, das alljährlich Tausende von Menschen anzieht.

Arashiyama

Arashiyama (嵐山) ist ein malerischer Stadtteil im Westen Kyōtos und ein Ort von großer natürlicher Schönheit und historischer Bedeutung. Dieses zauberhafte Viertel erstreckt sich entlang des Ufers des Flusses Hozu und bietet eine ruhige Flucht vor dem geschäftigen Treiben der Stadt.

Eines der bekanntesten Highlights in Arashiyama ist der berühmte Bambuswald (Arashiyama Bamboo Grove), indem zahlreiche Bambusrohre in die Höhe ragen und so eine faszinierende grüne Umgebung schafft. Ein Spaziergang durch diesen Wald ist ein einzigartiges Erlebnis, das die Sinne beruhigt und die Schönheit der Natur in ihrer reinsten Form zeigt.

Ein weiterer Höhepunkt in Arashiyama ist die Togetsukyo-Brücke, die den Hozugawa überquert und einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft bietet. Insbesondere im Herbst, wenn die Blätter in leuchtenden Farben erstrahlen, ist die Szenerie atemberaubend. In der Nähe des Bambuswaldes befindet sich der Iwatayama-Affenpark, in dem Besucher Affen in ihrer natürlichen Umgebung beobachten können.

Arashiyama ist auch die Heimat des Tenryu-ji, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Dieser Zen-Tempel zeichnet sich durch seinen wunderschönen Garten und die Aussicht auf den Arashiyama-Berg aus. Die friedliche Atmosphäre des Tempels und die Gelegenheit, die Kunst des Zen näher zu erkunden, machen ihn zu einem bedeutenden Ort.

In der Gegend gibt es zudem zahlreiche Geschäfte, Restaurants und Teehäuser, in denen Besucher die lokale Küche und Kultur genießen können. Von traditionellen Kaiseki-Restaurants bis hin zu Souvenirläden mit handgefertigten Produkten ist in Arashiyama für jeden Geschmack etwas dabei.

Arashiyama ist nicht nur ein malerischer Ort in Kyōto, sondern auch ein Ort, der Besucher in die natürliche Schönheit und die reiche Kultur Japans eintauchen lässt. Ob Sie den Bambuswald durchstreifen, die Aussicht von der Togetsukyo-Brücke genießen oder die spirituelle Atmosphäre des Tenryu-ji-Tempels erleben, Arashiyama bietet ein unvergessliches Erlebnis für alle, die Kyōto besuchen.

Kinkaku-ji

Der Kinkaku-ji (金閣寺), auch als der Goldene Pavillon oder Rokuon-ji (鹿苑寺, dt. „Rehgarten-Tempel“) bekannt, ist eines der bekanntest Wahrzeichen von Kyōto. Dieser buddhistische Tempel liegt im Norden von Kyōto und zieht Besucher aus der ganzen Welt an, dank seiner strahlenden Schönheit und seiner tiefen historischen Bedeutung. Der Name „Goldener Pavillon“ bezieht sich auf die sein Äußeres, denn seine ist nahezu vollständig mit Blattgold überzogen ist. Dieser goldene Glanz, der sich im klaren Wasser des Teichs rund um den Pavillon spiegelt, verleiht dem Ort eine fast magische und surreal wirkende Atmosphäre.

Der Tempel selbst wurde im 14. Jahrhundert ursprünglich als Rückzugsort für den Shogun Ashikaga Yoshimitsu erbaut. Die Struktur des Kinkaku-ji ist in drei Etagen unterteilt, wobei jede Etage einen unterschiedlichen architektonischen Stil aufweist. Die oberste Etage ist im Zen-Stil gestaltet, die mittlere Etage zeigt Shinden-Stilelemente und die untere Etage wurde im Stil der Heian-Periode errichtet. Diese Kombination aus verschiedenen Stilen verleiht dem Tempel seine einzigartige Erscheinung und symbolisiert die Verschmelzung von Zen-Buddhismus und Shinden-Architektur.

Umgeben ist der Kinkaku-ji von einem beeindruckenden Garten umgeben, der zu jeder Jahreszeit seine eigene besondere Schönheit zeigt. Kirschblüten im Frühling, üppiges Grün im Sommer, prächtige Herbstlaubfarben und eine friedliche Ruhe im Winter machen den Tempel zu einem Ort, der das ganze Jahr über faszinierend ist. Ein Höhepunkt des Besuchs ist zweifellos die Betrachtung des Kinkaku-ji von der gegenüberliegenden Seite des Teichs, wo die spiegelnde Wasseroberfläche die Pracht des goldenen Gebäudes in seiner vollen Pracht widerspiegelt.

Der Kinkaku-ji ist nicht nur ein Ort von ästhetischer Schönheit, sondern auch ein wichtiges religiöses und kulturelles Symbol. Er steht auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste und zieht jedes Jahr Tausende von Besuchern an.

Ginkaku-ji

Das Ginkaku-ji (慈照寺), auch bekannt als der Silberne Pavillon, ist ein weiteres herausragendes Wahrzeichen in Kyōto und teilt in kultureller und historischer Bedeutung die Bühne mit dem Kinkaku-ji, dem Goldenen Pavillon. Dieser buddhistische Tempel im Higashiyama-Bezirk von Kyōto zeichnet sich durch seine subtile Eleganz und seinen einzigartigen architektonischen Stil aus. Der Name „Silberner Pavillon“ geht auf die ursprüngliche Idee zurück, den gesamten Tempel mit Silberfolie zu überziehen, ähnlich wie beim Goldenen Pavillon. Obwohl dieses Vorhaben nie umgesetzt wurde, behielt der Tempel den Namen und wurde zum Symbol für schlichte Schönheit und Raffinesse.

Der Ginkaku-ji wurde im 15. Jahrhundert erbaut und diente ursprünglich als Rückzugsort für Ashikaga Yoshimasa, den achten Shogun der Ashikaga-Dynastie. Der Tempel ist von einem bezaubernden Zen-Garten umgeben, der inmitten einer malerischen Landschaft angelegt ist und Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt. Eine der markantesten Eigenschaften des Ginkaku-ji ist sein Kinkaku, eine vergoldete Spitze, die auf dem Dach angebracht ist. Diese goldenen Akzente verleihen dem Tempel eine subtile Eleganz und symbolisieren die harmonische Verschmelzung von Gold und Silber, wie sie in der Natur vorkommt. Der Zen-Garten des Ginkaku-ji, bekannt als Ginshadan oder „Meer aus Sand“, zeichnet sich durch seine sorgfältig geharkten Sandmuster aus. Dieser Garten steht im Kontrast zum üppigen Grün des umgebenden Waldes und symbolisiert die Suche nach Schönheit in Einfachheit und Leere.

Der Besuch des Ginkaku-ji ermöglicht nicht nur die Bewunderung der Pracht des Tempels und seiner Gärten, sondern bietet auch einen beeindruckenden Blick auf Kyōto und den Higashiyama-Gebirgszug. Besonders während der Kirschblüte und des Herbstlaubs bietet der Tempel eine atemberaubende Kulisse für die Naturschönheit Japans. Der Ginkaku-ji steht, ebenso wie der Kinkaku-ji, auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Ich mag den Ginkaku-ji sehr gerne und liebe es, wie sehr man hier zur Ruhe kommen kann. Für mich auf jeden Fall einen Besuch wert.

Burg Nijō

Die Burg Nijō, auch als Nijō-jō (二条城) bekannt, ist eine der beeindruckendsten historischen Stätten in Kyōto. Diese prächtige Burg, die im 17. Jahrhundert errichtet wurde, zeugt von einer langen Geschichte, beeindruckender Architektur und politischer Bedeutung. Ursprünglich wurde die Burg Nijō im Auftrag von Tokugawa Ieyasu, dem Gründer des Tokugawa-Shogunats, erbaut. Sie diente als Residenz des Shoguns während seiner Besuche in Kyōto und symbolisierte die Macht des Shogunats über den Kaiserhof.

Ein besonderes Merkmal der Burg Nijō ist ihr Nachtigallen-Boden (Uguisubari). Dieser Boden besteht aus speziell gefertigten Holzdielen, die ein charakteristisches zwitscherndes Geräusch erzeugen, ähnlich dem Gesang einer Nachtigall, wenn man darüber geht. Dieser architektonische Kniff diente als Sicherheitsmaßnahme, um unerwünschtes Betreten der Räume zu verhindern und Eindringlinge frühzeitig zu bemerken.

Die Burganlage umfasst zwei Hauptbereiche: den Honmaru (Hauptinneren Bereich) und den Ninomaru (Zweiter innerer Bereich). Der Ninomaru-Palast beeindruckt mit prächtigen Malereien, kunstvollen Schiebetüren und seiner engen Verbindung zur japanischen Geschichte. In diesem Palast wurden wichtige politische und diplomatische Angelegenheiten besprochen.

Die umliegenden Gärten der Burg Nijō sind ebenso wunderschön und bieten den Besuchern die Gelegenheit, die Ruhe und die Ästhetik der traditionellen japanischen Gartenkunst zu erleben. Diese Gärten sind in verschiedenen Stilen gestaltet und laden zu entspannten Spaziergängen ein. Die Burg Nijō ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Symbol für die komplexe Geschichte Japans und den Wandel der politischen Machtstrukturen. Auch die Burg ist ein UNESCO-Weltkulturerbe. Ein Besuch in der Burg Nijō ist eine Reise in die Vergangenheit und bietet Einblicke in die reiche Geschichte und Kultur Japans.

Kyōto Tower

Der Kyōto Tower ist ein markantes Wahrzeichen und ein Symbol für die moderne Seite der historischen Stadt Kyōtos. Mit seiner auffälligen stählernen Struktur und seiner beeindruckenden Höhe von 131 Metern ragt der Turm majestätisch in den Himmel und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und ihre Umgebung. Der Turm wurde 1964 anlässlich der Olympischen Spiele in Tōkyō erbaut und fungiert als ein wichtiges Kommunikationszentrum. Neben seiner imposanten Erscheinung bietet der Kyōto Tower auch praktische Annehmlichkeiten für die Besucher.

Mit einem Aufzug gelangt man zur Aussichtsplattform in etwa 100 Metern Höhe, von der aus man einen Panoramablick auf Kyōto und die umliegende Landschaft genießen kann. Die Aussichtsplattform ist nicht nur am Tag ein Highlight, sondern auch nach Einbruch der Dunkelheit, wenn die Stadt in bunten Lichtern erstrahlt. Der Kyōto Tower wird dann selbst zu einer leuchtenden Säule in der Stadtsilhouette und präsentiert sich in verschiedenen Farben und Mustern. Zusätzlich zur Aussichtsplattform bietet der Kyōto Tower Restaurants, Geschäfte und andere Einrichtungen, die den Besuchern ein vollständiges Erlebnis bieten. Er ist ein beliebtes Ziel für Touristen, aber auch für Einheimische, die die herrliche Aussicht und die Annehmlichkeiten des Turms schätzen. Der Kyōto Tower ist im Laufe der Jahre zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Stadtsilhouette geworden.

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Orte in Kyōto vorstellen, die dir gefallen könnten und die du bei deinem nächsten Aufenthalt besuchen könntest.

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