Glücksbringer in Japan – Omamori, Omikuji, Daruma usw.

Glücksbringer in Japan – Omamori, Omikuji, Daruma usw.

Wusstest du, dass es verschiedene Glücksbringer in Japan gibt?
Die meisten von ihnen werden oft mit Glück, Wohlstand und Schutz zw. Gesundheit assoziiert. Andere sollen dabei helfen, große Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen, wie etwa schwanger zu werden oder eine Prüfung zu bestehen. Insbesondere bei anstehenden Uni-Prüfungen bzw. der Aufnahmeprüfung für die Uni deckt sich der ein oder die andere mit Glücksbringern ein, denn schaden kann es ja nicht.
Dabei ist es irrelevant, ob man gläubig ist oder nicht.

Diese Glücksbringer in Japan sind Teil einer reichen kulturellen Tradition und werden oft als Geschenke an Freunde oder Familie gegeben, um Glück und Wohlstand zu wünschen.

Welche Arten von Glücksbringern es in Japan gibt, möchte ich dir in diesem Artikel gerne erläutern und näherbringen. Vielleicht kanntest du den ein oder anderen ja schon oder erfährst noch etwas Neues.

Omamori

Omamori (御守り oder お守り) sind wohl die bekanntesten Glücksbringer in Japan. Dabei handelt es sich um meist hübsch bestickten Stoffbeute und du bekommst sie sowohl in japanischen Shintō-Schreinen als auch buddhistischen Tempeln.

Gefüllt sind die Beutel wahrscheinlich mit Papierstreifen, auf denen sich schützende Schriftzeichen befinden (sog. ofuda).

Man soll bzw. darf die Omamori nicht öffnen und soll sie nach einem Jahr in Schreinen oder Tempeln verbrennen, da sie nach einem Jahr bzw. an Neujahr ihre Wirkung verlieren.

Es gibt sie für alle Lebenssituationen, wie etwa Gesundheit, Liebe, Prüfungserfolg etc. Manchmal gibt es in Schreinen und Tempeln auch besondere Glücksbringer mit besonderen Themen.

Omikuji

Omikuji (御御籤, 御神籤, oder おみくじ) sind Papierstreifen, die in japanischen Shintō-Schreinen und buddhistischen Tempeln zu finden sind. Auf diesen Papierstreifen sind Wahrsagungen geschrieben und zeigen dir an, wie groß oder klein dein künftiges Glück oder Pech sein wird.

Omikuji bekommst du wie gesagt in Shintō-Schreinen und buddhistischen Tempeln. Sie befinden sich in Holzschachteln, die du schüttelst und anschließend herumdrehst. Dabei wünschst du dir Glück, hoffst auf die Erfüllung eines Wunsches oder fokussierst dein Schicksal. Durch das Loch, welches sich an der Oberseite befindet, fällt dann das entsprechende Orakellos heraus – Zusammengerollt und somit nur für denjenigen sichtbar, der es entrollt.

Bei einer anderen Variante befinden sich in den Holzschachteln Stäbe mit einer Nummer. Sobald einer herausfällt, merkst du dir die darauf stehende Nummer, packst den Stab zurück in die Holzbox und ziehst einen Zettel aus dem danebenstehenden Regal. Die einzelnen Orakelzettel befinden sich in unterschiedlichen Schubladen, die eine entsprechende Nummer tragen. Du nimmst einen Zettel aus der Schublade, die der Nummer auf dem Holzstab entspricht.

Das Ergebnis reicht dabei von großem Glück (大吉, dai-kichi) über die unterschiedlichsten Abstufungen bis hin zu großem Pech (大凶, dai-kyō).

Das Ergebnis bzw. die Wahrsagung auf den Orakelzetteln lassen sich wie Sternzeichen bei uns auf beliebige Aspekte des Lebens anwenden. Egal ob Erfolg in der Liebe oder dem Beruf oder bei Prüfungserfolg.
Wenn deine Wahrsagung schlecht ist und beispielsweise großes Pech vorausgesagt hat, faltest du das Omikuji zusammen und knotest es an eine nahegelegene Kiefer oder eine dafür vorgesehene Vorrichtung. Die erkennst du daran, dass dort bereits viele Omikuji dran geknotet sind. Ein Erklärungsversuch für diesen Brauch ist, dass die japanischen Wörter für Kiefer (松, matsu) und warten (待つ, matsu) Homonyme sind und somit der Idee Ausdruck verleihen, dass das Unglück oder Pech am Baum verweilt und sich nicht an die jeweilige Person heftet.

Sofern deine Weissagung gut ist, behältst du das Omikuji, um „das Glück mitzunehmen“.

Glücksbringer in Japan – Omamori, Omikuji, Daruma usw.

Koinobori

Koinobori (鯉のぼり,鯉幟) bzw. Satsukinobori (五月幟, dt. Maifahne) sind traditionelle japanische Windfische, die oft an Kinderfesten zu sehen sind. So beispielsweise am japanischen Feiertag Kodomo no Hi, dem 5. Mai, an dem das japanische Kinderfest gefeiert wird.

Der Begriff Koinobori setzt sich aus den Worten koi (Karpfen) und nobori (Flagge oder Banner) zusammen.

Die Koinobori bestehen aus farbenfrohen, langen Stoffstreifen, die wie Karpfen geformt sind und an einem Mast oder einer Schnur befestigt werden. Wenn sie im Wind falattern oder sich sanft bewegen, sieht es so aus, als wäre der Himmel voller Koi-Karpfen.

Die Koinobori repräsentieren die Wünsche der Eltern für ihre Kinder, um stark und erfolgreich zu sein, ähnlich wie der Karpfen, der im japanischen Glauben für Stärke und Ausdauer steht.

Es gibt sie in verschiedenen Größen und Farben hergestellt. Traditionell werden größere Koinobori für die Eltern und kleinere für die Kinder aufgehängt. Oft sind die Farben aufeinander abgestimmt, wobei Schwarz oder Dunkelblau für den Vater, Rot oder Pink für die Mutter und verschiedene andere Farben für die Kinder stehen.

Das Hissen der Koinobori während des Kodomo no Hi ist ein wichtiger Bestandteil der Feierlichkeiten, bei denen die Familie zusammenkommt, um die Gesundheit und das Glück der Kinder zu feiern.

Goshuin – Alles zu den kalligrafischen Wünschen mit den roten Siegeln

Goshuin

Kennst du schon die Goshuin?
Was genau das ist und welchen Hintergrund sie haben, verrate ich dir in diesem Artikel zum Thema.

ema-Votivtafeln

Bei den ema (絵馬) handelt es sich um Votivtafeln aus Holz, die mal ganz schlicht und manchmal ganz bunt sind. Manche haben sogar verschiedene Formen oder sind mit Schmuck behangen.  Du findest sie an japanischen Shintō-Schreinen und buddhistischen Tempeln.
Gläubige beschriften sie mit ihren Wünschen und befestigen sie an dafür vorgesehene Orte an der religiösen Stätte.

Die Schriftzeichen für das Wort „ema“ beinhalten das Kanji für Pferd (馬), was auf eine alte Begebenheit zurückgeht. Früher wurden nämlich tatsächlich Pferde an Schreine gespendet. Da dies jedoch sehr kostspielig war, lösten die Votivtafeln diese Tier-Spende im Laufe der Zeit ab.

Du kannst diese Votivtafeln an den jeweiligen Schreinen oder Tempeln erwerben. Schreibe dann einfach deinen Wunsch darauf, hänge die Tafel auf und hoffe darauf, dass sich dein Wunsch erfüllt.

Glücksbringer in Japan – Omamori, Omikuji, Daruma usw.
Glücksbringer in Japan – Omamori, Omikuji, Daruma usw.

Daruma

Auch daruma (達磨) gehören zu den traditionellen japanischen Glücksbringern. Die kleinen Figuren sind nach dem legendären buddhistischen Mönch Bodhidharma benannt, weshalb es sie meist an Tempeln zu kaufen gibt.

Daruma sind meist aus Holz oder Pappmaché gefertigte Figuren, es gibt sie aber auch aus Ton. Sie sind innen hohl, haben jedoch ein kleines Gewicht an der Unterseite, sodass sie beim Hinfallen immer wieder auf den Boden bzw. ihren Beinen landen.

Es gibt sie in unterschiedliche Farben, allerdings ist die Farbe Rot die am häufigsten vorkommende. Charakteristisch ist jedoch, dass ihre Augen nur zwei leere weiße Kreise sind. Wenn du einen Wunsch hast, erwirbst du einen daruma und malst ein Auge aus, während du deinen Wunsch formulierst.

Wenn du mehr über daruma erfahren möchtest, dann findest du hier mehr Informationen: Daruma – traditionelle japanische Glücksbringer

Daruma – traditionelle japanische Glücksbringer

Ich hoffe, ich konnte dir die Glücksbringer in Japan näherbringen. Vielleicht kanntest du die meisten schon. Vielleicht waren dir einige aber auch neu. Hast du einen Lieblingsglücksbringer oder kennst du noch weitere Glücksbringer in Japan? Wenn ja, schreib es mir gerne in die Kommentare.

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